Rund 400 Läufer*innen aus ganz Deutschland waren beim Traillauf in Elztal am Start. Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung war der Black Forest Trail Run. Mit 55,6km und 2750hm war die Strecke aufgrund der extremen Höhenmeter und bedingt durch einen ständigen Wechsel zwischen Bergauf- und Bergabpassagen äußert anspruchsvoll und forderte den Läufer*innen alles ab.
RTO-Athlet Christian Mai bestritt nach Beendigung seiner Leistungssportkarriere nach vielen Jahren mal wieder einen Wettkampf und überraschte die Konkurrenz mit dem Sieg über die Königsetappe.
„Eigentlich wollte ich keine Wettkämpfe mehr bestreiten“, so der 33-jährige. „Doch ein Freund wollte beim Black Forest Trail Run starten und fragte mich als Trainingspartner für diese Eventvorbereitung an.“ So trainierte das ehemalige Mitglied der Deutschen Berglauf-Nationalmannschaft und ehemalige baden-württembergische Berglaufmeister und Gewinner des Schwarzwald-Berlaufpokals ein halbes Jahr auf dieses Event. Mit langen Dauerläufen, Rennrad- und Schwimmeinheiten baute er seine Form auf. „Ich hatte sehr großen Respekt vor dieser Herausforderung. In den letzten Wochen bin ich daher immer mal wieder Strecken mit mehr als 30 km und 1000 Hm gelaufen. Von daher wusste ich gar nicht, was mich so erwarten würde.“ Ohne große Erwartungen stellte sich Christian dann an die Startlinie und nahm die 55,6 km und 2750 Hm vergangenes Wochenende in Angriff. „Ich nahm mir vor, die ersten 20 km, die auf den 1033m hohen Hörnleberg führten, nicht zu überpacen. Das Renntempo sollte sich anfühlen wie ein Dauerlauf“, so das Ausdauerass. Seine Taktik ging auf und auf dem Hörnleberg lief Christian zunächst als Dritter durch die erste Zeitmessung. Nach einer langen Bergabpassage konnte er am nächsten steilen Gegenanstieg zu Florian Kohler (Triathlon Team Herrenberg) aufschließen. Doch dann hatte er einen kleinen Einbruch und musste zunächst abreißen lassen. Nachdem er aber bei km 36 durch seinen Vater mit Gel und Getränken verpflegt wurde, bekam Christian die zweite Luft. „Ich schloss bei km 42 zu meinem Konkurrenten auf und konnte diesen am letzten langen Anstieg rund 6 km vor dem Ziel distanzieren.“ Den herausgelaufenen Vorsprung konnte Christian bis ins Ziel noch ausbauen und überquerte nach 5:22:17 h rund 1:30 min vor Florian Kohler als Überraschungssieger die Ziellinie. „Ich bin noch nie in meinem Leben mehr als einen Halbmarathon gerannt. Das war das längste Rennen, das ich je bestritten habe. Dass ich das so erfolgreich beenden konnte, hat mich selbst überrascht.“ Doch nach zwei Tagen kräftigem Muskelkater und etwas Abstand zum Rennen beschloss Christian Mai, dass er eine solche Herausforderung nicht nochmals bräuchte und wieder als Hobbysportler unterwegs sein werde.